Digitale Transformation in der globalen Automobilindustrie: ein inkrementeller Entwicklungsprozess sowohl für Produkte als auch das Back-Office

Digitale Transformation in der Automobilindustrie? In unserem Blogpost erfahren Sie, wie Sie sich langfristige Ziele setzen können.

01.08.2023  |  4 min

Themen

  • Cloud Data Integration
  • Data Integration
  • Harmonization
  • Mergers & Acquisitions
  • S/4HANA
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26 Themen der Digitalisierung, die die Automobilbranche verändern 

In einem kürzlich erschienenen Artikel über die digitale Transformation in der Automobilindustrie werden 26 Technologiethemen genannt, die sich im Wesentlichen in drei Gruppen aufteilen: 1) Fahrassistenzsysteme, 2) Routenplanung, Positionsbestimmung und Umweltbeobachtung sowie 3) Daten, Konnektivität und Fahrzeugtechnik für den Innenraum. Keines dieser 26 Themen ist besonders radikal in seinem transformativen Charakter, wenn man spezifisch die Automobilindustrie betrachtet (außer vielleicht die optische Fahrspurerkennung). Tatsächlich könnte man die meisten entweder als technologische Verbesserung (die Umwandlung von etwas physischem in etwas digitales, wie im Fall einer Tankanzeige) oder als technologisches Werkzeug einstufen (die Verwendung oder Kombination von Technologien aus anderen Branchen zur Schaffung neuer Anwendungen). Die Kollisionsvermeidung ist eine der wenigen wirklich disruptiven Technologien. Allerdings erfordert sie die Integration mehrerer Technologien, um wirklich effektiv zu sein und nicht nur dazu beizutragen, dass ein Fahrer einen Unfall vermeidet, nur um einen anderen zu verursachen oder in einen anderen verwickelt zu werden. 

Die digitale Transformation gelingt nicht von heute auf morgen 

Inkrementelle Innovation ist für die Entwicklung von Produkten, Dienstleistungen und Prozessen entscheidend, wird jedoch oft als weniger interessant als eine radikale neue Technologie angesehen, wie zum Beispiel KI. Die globale Automobilindustrie setzt weiterhin auf inkrementelle Innovation bei ihren Fahrzeugen und der Art und Weise, wie diese entwickelt, beschafft, hergestellt und gewartet werden. Im Jahr 2022 investierte die Branche fast 100 Milliarden US-Dollar in diesen Bereich und wird bis Ende 2030 voraussichtlich fast 240 Milliarden US-Dollar investieren 

Diejenigen, die den Wandel am liebsten schon gestern umgesetzt hätten, frustriert das vermeintlich schleppende Tempo der Digitalisierung. Der Wandel, der erforderlich ist, um die sogenannte Industrie 4.0 von einer PowerPoint-Folie zur Realität im Unternehmen zu machen, wird jedoch nicht von heute auf morgen gelingen. Das Streben nach schnellen und radikalen Veränderungen kann kostspielig sein.  Diejenigen von uns, die sich (noch) an die Betriebswirtschaftslehre an der Universität erinnern können, wissen, dass der Versuch, zu schnell zu wachsen, zu überbewerteten Umsätzen, ineffektiven Geschäftsabläufen, erhöhter Fluktuation, schlechtem Kundenservice und finanziellem Missmanagement führen kann. Diejenigen von uns, die sich (noch) an die Anfänge von SAP R/3 und ECC erinnern können, tragen die Nachwehen von vielen gescheiterten Implementierungsprojekten mit sich, in denen man zu viele Änderungen auf einmal implementieren wollte und die Budgets genau in den falschen Bereichen gekürzt hat, wie z. B. dem Change Management. 

 

Die digitale Transformation ist ein Marathon, kein Sprint 

Viele globale Unternehmen werden in Bezug auf die digitale Transformation des Back-Office weiterhin schlecht beraten. SAP S/4HANA und die Cloud werden nur allzu oft als Gründe für einen Greenfield-Ansatz bei der Ablösung von SAP-Altsysteme angepriesen und machen damit Jahre (für manche sogar Jahrzehnte) von Blut, Schweiß und Tränen sowie Hunderten von Millionen Dollar zunichte. Diejenigen, die auf sequenzielle Projekte nach dem Wasserfallmodell setzen, raten ihren Kunden, Schritt für Schritt vorzugehen und eine Roadmap mit mehr als 10 Projekten über mehrere Jahre aufzusetzen, die ebenfalls viele Beschaffungsprozesse, Kickoffs, Probleme bei der Personal- und Nachbesetzung und Ausfallzeiten involvieren und so Ausreden für den Abbruch oder das Aufschieben des Projekts aufwerfen. Niemand hat mehr die Geduld oder den Willen, SAP-Projekte über 3 bis 5 Jahre umzusetzen. Das Gleiche gilt für Projekte, die keinen ROI erzeugen oder endlose Ausfallzeiten erfordern. Ja, die inkrementelle Innovation ist für die Transformation des Back-Office ebenso geeignet wie für die Entwicklung der nächsten Generation moderner Autos, Lastwagen und Motorräder. Die Geschwindigkeit der inkrementellen Innovation sollte anhand realistischer Grenzen des kulturellen Wandels und der Verfügbarkeit von sicheren Transformationstreibern auf dem Markt bestimmt werden. Ein schrittweises Vorgehen wird schnell mit Zögerlichkeit verwechselt.  

 

Nachbessern, überdenken und revitalisieren 

2023 ist sicherlich nicht das Jahr, in dem man auf schlechte Ratschläge hören oder diese befolgen sollte, wenn man in der globalen Automobilindustrie tätig ist. Inflation, steigende Zinssätze und scheinbar nicht enden wollende Probleme bei der Lieferkette haben seit der Pandemie an den Gewinnspannen und Umsätzen gezehrt, und es gibt keine Anzeichen dafür, dass sich dies ändert. Unternehmen wie PwC geben den großen Playern in der Automobilindustrie einen wichtigen Rat: nachbessern, überdenken und revitalisieren. Auch Harvard Business Review und McKinsey betonen schon lange, dass ein Marktabschwung die besten Gelegenheiten bietet, um vernünftige Investitionen zu tätigen. So könnte auch jetzt die beste Gelegenheit sein, um durchdachte, realistische und vorteilhafte digitale Transformationsprojekte anzustoßen. 

 

Nachweisliche Erfolgsbilanz im Management von Änderungen in SAP-Systemen in der Automobilindustrie 

SAP ERP ist in der globalen Automobilindustrie weit verbreitet und wird sowohl von etablierten OEMs wie BMW als auch von neuen Marktteilnehmern wie Rivian genutzt. Bei SNP wissen wir, dass SAP weit verbreitet ist, schließlich haben wir mehr als 1.350 Projekte für Kunden in aller Welt durchgeführt. Ihre Herausforderungen unterscheiden sich in vielerlei Hinsicht nicht von denen anderer großer Hersteller, die SAP einsetzen. Dennoch ist es wichtig, die Nuancen zu erkennen und ihnen entsprechend zu begegnen. Hier sind einige Beispiele von Projekten, die wir umgesetzt haben: 

  • Für Volkswagen konsolidierte und harmonisierte SNP Daten aus zwei alten SAP-Quellsystemen und migrierte diese nach S/4HANA. 
  • Für XCMG migrierte SNP 22 TB an Daten von ECC nach S/4HANA mit einer technischen Ausfallzeit von weniger als zwei Tagen, wobei über 18 TB an historischen Daten zurückblieben. 
  • Für Honda führte SNP in nur acht Tagen zwei Buchungskreise und ihre jeweiligen Organisationshierarchien zusammen. 

 

Fünf goldene Regeln für ein erfolgreiches Transformationsprojekt  

Die Empfehlungen von SNP sind einfach umzusetzen und beruhen auf jahrzehntelanger Erfahrung sowie der Anwendung der gewonnenen Erkenntnisse: 

  1. Der richtige Zeitpunkt, um Zeit und Aufwand in die digitale Transformation zu investieren, ist im Vorfeld bei der kurz- und langfristigen organisatorischen und betrieblichen Planung. 
  2. Wählen Sie eine Veränderungsgeschwindigkeit, die sowohl zu Ihrer Unternehmenskultur passt als auch den Marktgegebenheiten entspricht. 
  3. Informieren Sie sich über die heute auf dem Markt verfügbaren Technologien, die die Transformation beschleunigen können, ohne den Geschäftsbetrieb zu beeinträchtigen oder Ihre Mitarbeiter zu belasten. 
  4. Wenn Sie über langfristige Transformationsprojekte und digitale Skills wie den digitalen roten Faden (Digital Thread) nachdenken, sollten Sie zunächst die aktuelle Qualität, den Speicherort und die Zugänglichkeit Ihrer Daten prüfen. 
  5. Stellen Sie sicher, dass Sie Ihre Optionen kennen, wenn Sie Ihre SAP-Altsysteme modernisieren oder verlagern. 

 

SNP verfügt über eine nachweisliche Erfolgsbilanz bei SAP-Transformationsprojekten, einschließlich Fusionen und Übernahmen, S/4HANA-Implementierungen, komplexen Systemtransformationen und -integrationen. Wenn Sie auf der Suche nach einem erfahrenen Partner für Ihr nächstes SAP-Projekt sind, wenden Sie sich an unsere Experten. 

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