

Wellenbasierter Ansatz oder Big Bang: Welche ist die beste Methode für ein SAP S/4HANA-Migrationsprojekt? Das Jahr 2027 mag den meisten noch weit weg erscheinen. Bedenkt man aber, dass die durchschnittliche S/4HANA-Migration 12-18 Monate dauert, können Sie es sich nicht leisten, die Planung zu vertagen. Abhängig von der Komplexität Ihres Unternehmens und Ihren individuellen Anforderungen wird eine Migration Ihren aktuellen und zukünftigen Geschäftsbetrieb erheblich beeinträchtigen – wenn sie schlecht umgesetzt wird. Im Folgenden stellen wir sowohl den wellenbasierten als auch den Big-Bang-Ansatz vor, damit Sie die für Ihr Unternehmen am besten geeignete Methode ermitteln können.
Bei einem wellenbasierten Ansatz erfolgt die Migration nach S/4HANA in mehreren Phasen oder Wellen. Jede Welle konzentriert sich auf die Migration einer bestimmten Gruppe von Funktionalitäten oder Geschäftsbereichen, was einen schrittweisen Wechsel zum neuen System ermöglicht.
Die wesentlichen Vorteile sind die Minimierung von Geschäftsunterbrechungen und eine bessere Steuerung und Verwaltung des Migrationsprozesses. Außerdem kann jede Phase getestet und validiert werden, bevor zur nächsten übergegangen wird.
Der größte Nachteil dieser Methode ist der verlängerte Zeitrahmen, der für eine vollständige Migration benötigt wird. Das bedeutet auch, dass es länger dauert, bis die Vorteile genutzt werden können, und dass die Gesamtkosten des Projekts steigen können. Es gibt aber auch andere Risiken.
Der Big-Bang-Ansatz umfasst eine vollständige und parallele Migration aller Funktionalitäten und Geschäftsbereiche nach S/4HANA. Dieser Ansatz zielt darauf ab, den Zeitraum der Migration insgesamt zu minimieren und die Vorteile des neuen Systems schnell zu nutzen. Er erfordert eine umfassende Planung und Vorbereitung, um einen reibungslosen Übergang zu gewährleisten und die Unterbrechung des Geschäftsbetriebs zu minimieren.
Positiv ist, dass die gesamte Ausfallzeit auf einmal erfolgt und nicht über einen langen Zeitraum hinweg verschiedene Systeme nacheinander außer Betrieb genommen werden müssen. Außerdem können große Änderungen an der IT-Infrastruktur einfacher umgesetzt werden, wenn alle Systeme auf einmal umgestellt werden, was gleichzeitig die Modernisierung vorantreibt.
Der Big-Bang-Ansatz kann jedoch risikoreicher sein, da alle Probleme oder Herausforderungen, die während der Migration auftreten, erhebliche Auswirkungen auf das gesamte Unternehmen haben können.
Beide Ansätze haben ihre Vor- und Nachteile. Die Entscheidung hängt von mehreren Faktoren ab, wie Größe, Komplexität, Standort, Ressourcen und Risikotoleranz des Unternehmens. Letztlich sollte die gewählte Methode mit den Zielen und Prioritäten Ihres Unternehmens hinsichtlich der Migration übereinstimmen.
Als der europäische Energieriese E.ON Group sich für eine Migration entschied, wollte das Unternehmen nicht nur die Systeme migrieren, sondern auch einen Wechsel in die S/4HANA Cloud umsetzen. Innerhalb von drei Jahren migrierte SNP erfolgreich mehr als 150 der insgesamt 550 Unternehmen von E.ON, die bis 2027 zu migrieren sind.
Der wellenbasierten Ansatz ermöglichte eine kontinuierliche Prozessoptimierung, um ein Höchstmaß an Standardisierung in allen Bereichen zu gewährleisten.
Ein gutes Beispiel für eine Big-Bang-Migration ist Coop, eines der größten Einzel- und Großhandelsunternehmen der Schweiz. Die Aufgabe von SNP war die Migration von zwei Systemen: ein Retail-System (CCR) und ein Trading-System (CTC). Die beiden Altsysteme waren durchschnittlich seit 16 Jahren in Betrieb, und 50 % des Umsatzes wurde über sie abgewickelt. Beide Systeme mussten gleichzeitig migriert werden. Daher war der Near-Zero-Downtime-Ansatz für das große CCR-System entscheidend. Die Herausforderung: Beide Systeme mussten innerhalb von 18 Stunden wieder einsetzbar sein.
Die Kombination beider Ansätze bei einer S/4HANA-Implementierung kann die richtige Strategie sein, um ein Gleichgewicht zwischen Risiko und Geschwindigkeit herzustellen. Jedoch müssen Sie die richtigen Geschäftsbereiche Ihres Unternehmens für jede Methode auswählen.
Ein weltweit tätiges Produktionsunternehmen könnte beispielsweise mit einer wellenbasierten Migration für seine Tochtergesellschaften in weniger kritischen Regionen beginnen. In der Regel kann der Geschäftsbetrieb in diesem Fall einen längeren Migrationsprozess verkraften. So kann das Unternehmen den Migrationsprozess gezielt anpassen und schrittweise Probleme ermitteln und angehen.
Für die Hauptproduktionsanlagen und den Hauptsitz könnte das Unternehmen den Big-Bang-Ansatz verwenden, um eine minimale Unterbrechung kritischer Betriebsabläufe zu gewährleisten und schneller von den Vorteilen für die Hauptgeschäftsfunktionen zu profitieren.
Wenn Sie also an einem hybriden Ansatz interessiert sind, müssen Sie die Migrationsstrategien sorgfältig abwägen und ausarbeiten, um sie erfolgreich an Ihre Unternehmensstruktur, Ziele und Einschränkungen anzupassen.
Doch was können Sie noch tun, um Ihre Chancen auf eine erfolgreiche Migration zu erhöhen?
Eine Migration ist ein großes Unterfangen, und um zu verstehen, wie man sie erfolgreich gestalten kann, braucht man nicht nur eine Strategie, sondern auch das richtige Tool.
Die Plattform SNP CrystalBridge® wurde entwickelt, um komplexe Migrations- und Transformationsprojekte zu vereinfachen und zu rationalisieren. Von der effektiven Strukturierung und Organisation bis hin zur aktiven Überwachung und Verwaltung der Datenqualität unterstützt SNP CrystalBridge Sie dabei, den Wechsel schnell und sicher umzusetzen. So können sich Ihre IT-Teams wieder dem widmen, was sie am besten können.