SAP-Transformation in der Versicherungsbranche: eine gute Grundlage ist entscheidend

Die Versicherungsbranche steht vor vielen neuen Herausforderungen: von neuen Marktteilnehmern bis hin zu KI und IoT. Wie kann man in dieser schnelllebigen Geschäftswelt die Kundenanforderungen erfüllen, die Kosten senken und das Wachstum beschleunigen? Schauen wir uns zunächst an, wie Erfolg bei einem digitalisierten Unternehmen aussieht und wie man ihn erreichen kann. In diesem Blogpost erläutern wir, wie Sie die Hürden der digitalen Transformation überwinden und Innovation fördern können.

03.07.2023  |  4 min

Themen

  • Archiving and Decommissioning
  • Data Analytics & Data Lakes
  • Data Integration
  • Harmonization
  • S/4HANA
  • Cloud Data Integration
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Im Jahr 2017 riet McKinsey Versicherungsunternehmen, sich nicht von aufkommenden digitalen Konzepten wie Telematik, maschinelles Lernen, Automatisierung oder Blockchain verleiten zu lassen und stattdessen das große Ganze zu betrachten: Was bedeutet Erfolg für ein digitalisiertes Versicherungsunternehmen, und wie kann dieser Erfolg erreicht und gemessen werden? Prozessautomatisierung und der Aufbau neuer direkter Vertriebskanäle allein konnten nicht die Lösung sein. Versicherungsunternehmen mussten über grundlegende Veränderungen ihrer Geschäftsmodelle nachdenken – jenseits traditioneller Branchengrenzen.

Die aufgeführten potenziellen Vorteile sind die gleichen wie heute, beispielsweise:

  • Präziseres Underwriting von Lieferkettenrisiken
  • Neue Underwriting-Ansätze wie Mikroversicherungen, On-Demand-Versicherungen, Peer-to-Peer-Versicherungen und eine personalisierte Preisgestaltung
  • Reduzierung des Betrugsrisikos
  • Zeit- und Kostenersparnis durch Integration in das Ökosystem
  • Prozessautomatisierung im Schadenmanagement durch Robotik

 

Von Risikominderung zu Risikovermeidung

Der „dreifache Gewinn“, den McKinsey anpries, war eine Kombination aus der Erfüllung von Kundenwünschen, der Senkung von Kosten und der Beschleunigung des Wachstums. Aus taktischer Sicht könnten Unternehmen laut McKinsey ihren Gewinn durch höhere Kundenbindungsraten steigern (Verdopplung des Gewinnwachstums durch Digitalisierungsmaßnahmen innerhalb von fünf Jahren). Gleichzeitig könnten sie die Betriebskosten durch Prozessautomatisierung reduzieren (laut McKinsey zum Beispiel bei der Schadensabwicklung um 30 %). Aus strategischer Sicht ging McKinsey jedoch davon aus, dass sich das Versicherungsunternehmen der Zukunft mehr auf die Risikovermeidung und weniger auf die Risikominderung konzentrieren wird.

Im Hinblick auf die Informationstechnologie riet McKinsey den CIOs von Versicherungsunternehmen dringend, die IT wie ein Profitcenter (und nicht wie ein Kosten- oder Servicecenter) zu führen, die Kernplattformen zu modernisieren und die bereichsübergreifende Zusammenarbeit innerhalb des Unternehmens zu verbessern. Die veralteten Mainframe-Systeme und kundenspezifischen Anwendungen wurden als nicht zukunftsfähig hinsichtlich der Anforderungen des Unternehmens oder der Kunden angesehen.

Die drei neuen Herausforderungen für Versicherungsunternehmen: Insurtechs, KI und IoT

Auch heute tun sich Versicherungsunternehmen immer noch schwer, die digitale Transformation in die Tat umzusetzen. Es gibt drei wesentliche Unterschiede zwischen 2023 und 2017, die den Wandel für Versicherungsunternehmen umso dringlicher machen.

Der erste Unterschied ist der rasante Aufstieg von Insurtechs. Dies sind neue Akteure, die mit schlanken Betriebsprozessen den Markt erobern und Daten sowie Analysen nutzen, um Unternehmen hochgradig personalisierte Versicherungsprodukte anzubieten. Im Gegensatz zu traditionellen Versicherungsunternehmen sind diese hinsichtlich Betrieb, Technologie und Unternehmenskultur unbelastet.

Ein weiterer wesentlicher Unterschied ist die weltweite Explosion des Interesses an und der (manchmal unüberlegten) Investitionen in KI. Die primären Funktionen sowie Komponenten der digitalen Wertschöpfungskette von Versicherungen können von KI profitieren: , Verkauf und Vertrieb, Underwriting von Neugeschäft, Schadenmanagement, Zahlungen und Kundenservice. Indem sie historische, makroökonomische und Verbraucherdaten mit leistungsstarken Algorithmen kombinieren, können Versicherungsunternehmen den dreifachen Gewinn erzielen, den McKinsey 2017 anführte.

Der dritte Unterschied ist das exponentielle Wachstum von Daten und Geräten. So sind heute schätzungsweise 15,4 Milliarden IoT-Geräte im Einsatz, wie z. B. vernetzte Thermostate und Anwendungen, Sicherheitssysteme, intelligente Türschlösser, Autozubehör sowie Sprachsteuerungssysteme für ein smartes Zuhause. „Mit der Möglichkeit, durch das IoT generierte Verhaltensdaten mit externen Faktoren zu kombinieren, wie z. B. Daten aus dem Fahrverhalten oder Sicherheitsstatistiken in der Nachbarschaft, wird die Einführung von Predictive Analytics durch Versicherungsunternehmen zur Risikobewertung und Festlegung von Prämien auf der Grundlage von Verhaltensdaten weiter voranschreiten.“ Wir sprechen hier von riesigen Datenmengen, die täglich erzeugt und verarbeitet werden, und weiter ansteigen. Es ist also kein Wunder, dass der Markt für Versicherungsanalysen bis 2030 mit einer CAGR von über 14 % wachsen soll.

Wo liegt also das Problem? Versicherungsunternehmen verwenden immer noch Altsysteme und veraltete Infrastrukturen.

Warum hat sich die Branche bei all diesen potenziellen Vorteilen und Fortschritten in der Technologie nicht schneller gewandelt? Viele der Gründe gelten nicht nur für die Versicherungsbranche: Angst vor Veränderungen, diffuse Pilotprojekte ohne klares Ergebnis und ein Mangel an abteilungsübergreifender Integration. In der Versicherungsbranche sind Mainframes und damit Sprachen wie COBOL und Assembler nach wie vor weit verbreitet. Dabei handelt es sich um aussterbende Technologien und Programmiersprachen. Trotzdem scheuen sich Unternehmen, auf ERP oder andere moderne Alternativen umzusteigen, weil sie von einem fehlenden ROI und gesteigerten Risiken ausgehen.

Viele Versicherungsunternehmen sind (zumindest teilweise) von Mainframe-Systemen auf ERP-Anwendungen wie SAP umgestiegen. Zu den namhaften SAP-Anwendern gehören Zurich, AIG, Blue Cross, Allianz, Farmers, Viridium, Generali Deutschland und Swiss Re.

Innovation in SAP-Systemen fördern

Zu oft versäumen es Unternehmen, die SAP einsetzen, ihre Anwendungen im Laufe der Zeit zu aktualisieren oder zu optimieren. Diese SAP-Systeme sind für eine digitale Transformation ungeeignet und erfordern Wartungsarbeiten, die wertvolles Kapital verbrauchen, das stattdessen in Innovationen fließen könnte und sollte. Probleme bei der Datenqualität und heterogene, isolierte Anwendungen verhindern eine genaue Datenanalyse und die Nutzung der Vorteile von KI.

Aber wo fängt man an? Die Funktionen, die SAP für Versicherungsunternehmen anbietet, sind umfangreich: Provisionsmanagement, Inkasso und Exkasso, Schadenmanagement, Policenmanagement, Rückversicherung, Produktmanagement, Angebotserstellung und Underwriting, Compliance und Risikomanagement. Während Versicherungsunternehmen abwägen, inwiefern sie von den aktuellen und zukünftigen Versionen von S/4HANA profitieren, ringen einige mit grundlegenderen Dingen wie der Frage, wann (oder ob) sie auf S/4HANA umsteigen und wann (oder ob) sie in die Cloud wechseln sollten. Betrachtet man zusätzlich zu diesem Konflikt den Zustand der Daten, Budgetbeschränkungen und den Mangel an Experten, kann sich schnell eine gewisse Lähmung einstellen.

Glauben Sie uns – wir haben es selbst erlebt. Die gute Nachricht ist, dass SNP Versicherungsunternehmen helfen kann, die Hürden einer Transformation zu überwinden. Stellen Sie sich vor:

  • Sie harmonisieren Ihre Daten über mehrere SAP-Systeme hinweg und konsolidieren diese Systeme für niedrigere TCO.
  • Sie erhalten einen sauberen SAP-Kern, ohne den Geschäftsbetrieb zu gefährden.
  • Sie kombinieren Ihre S/4HANA-Vorprojekte, die S/4HANA-Migration und den Wechsel in die Cloud in einem einzigen Go-live, was Zeit, Kosten und Risiken erheblich reduziert.
  • Sie erzielen eine ideale Dimensionierung Ihrer Cloud-Umgebung bereits im ersten Anlauf und vermeiden so ein überdimensioniertes System oder unnötige Kosten.
  • Sie selektieren und wählen nur die Daten aus, die Sie in Ihrer neuen S/4HANA-Produktivumgebung benötigen, um sowohl einmalige als auch laufende Kosten zu reduzieren.
  • Sie automatisieren die Archivierung und Löschung von Daten nach Datensatztyp auf der Grundlage regionaler und gesetzlicher Anforderungen.
  • Sie integrieren Ihr SAP-System in Echtzeit mit anderen Anwendungen und Daten-Repositories On-Premises oder in der Cloud.

Erstellen Sie ein sauberes SAP-Kernsystem, beschleunigen Sie Ihre Transformation und behalten Sie Ihr Ziel fest im Blick

Stellen Sie sich nun vor, dass Sie all dies mit Hilfe von Softwareautomatisierung sowie eingebetteten Tests und Datenverifizierung erreichen – mit den kleinstmöglichen technischen Ausfallzeiten auf dem Markt.

Viel zu viele Unternehmen aller Branchen haben den Fehler gemacht, sich in fortgeschrittene funktionale und technische Pilotprogramme zu stürzen, ohne sich mit den grundlegenden Fragen zu befassen, die den Erfolg des Projekts bestimmen. Wenn Sie zuerst Ihr digitales SAP-Kernsystem erstellen, werden Umfang und Geschwindigkeit Ihrer Transformation nur noch durch die Geschwindigkeit des Wandels begrenzt, die Ihre Unternehmenskultur verkraften kann. Wir haben zahlreiche Versicherungsunternehmen aus aller Welt auf ihrem Weg zum Erfolg begleitet.

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